Anfang dieser Woche sind wir nach Rheinland Pfalz weitergezogen um uns den Pfälzerwald und das nahe liegende Umland anzusehen. Der Pfälzerwald ist übrigens das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands, etwa 82-90% der Fläche in Rheinland Pfalz ist vom Wald bedeckt. Damit nimmt er gut ein Drittel der gesamten Pfalz ein, deren zentrale Landschaft er darstellt und von der er seinen Namen hat. Was uns extrem aufgefallen ist, ist die Vielzahl der bizarren Buntsandstein Felsformationen die das Landschaftsbild hier prägen. Man sieht hier immer wieder Felstürme, Felswände, Felsmauern und Felsklötze des Sandsteins.
Besonders beeindruckend ist das fast zwei Kilometer lange Felsenriff der Altschlossfelsen.

Die als Naturdenkmal und Kulturdenkmal ausgewiesene Buntsandstein Felsgruppe ist die größte Felsformation der Pfalz und ist nahe Eppenbrunn zu finden.

Geparkt haben wir hier auf einem Parkplatz direkt am „Spießweiher“ (N49.1071274 / E7.5609414), von dort aus führt eine gemütliche Wanderung von knapp 2 Kilometer durch den Wald bis zu den Altschlossfelsen.

Die Sandsteintürme und -wände erreichen eine Höhe von bis zu 30 Metern und sind von unzähligen Rissen und Fugen durchzogen, die teilweise breit genug sind um hindurchzusteigen.

Über schmale Pfade kann teilweise auch das Gipfelplateau der Altschlossfelsen bestiegen werden.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz lohnt sich noch ein kleiner Umweg (knapp 1 Kilometer) zum Hohlen Felsen.

Eine genaue Beschreibung wie man zum Hohlen Felsen kommt kann ich an dieser Stelle nicht sagen, da es so viele kleine Wanderwege im Bereich der Altschlossfelsen gibt und es den Rahmen sprengen würde jetzt von jedem Wanderweg aus eine Beschreibung zum Hohlen Fels zu suchen und zu schreiben. Aus diesem Grund hier nur die Koordinaten (N49.110091 / E7.551646). Der Hohle Felsen ist eine große Felsformation mit einem Durchgang nach hinten und unserer Meinung nach auch ein Punkt den man sich unbedingt ansehen sollte wenn man schon bei den Altschlossfelsen ist.

Des weiteren hat uns das Burgenmassiv Altdahn sehr fasziniert. Dies ist eine aus dem 11. Jahrhundert stammende Dreierburg die auf freistehenden steilen Felsen des Buntsandsteins erbaut wurde. Die Burganlage ist mit ihren in den Fels gehauenen Kammern, Treppen und Gängen typisch für den Wasgau (eine deutsch-französische Mittelgebirgslandschaft im Bundesland Rheinland-Pfalz).


Wie der Name schon verrät besteht die Dreierburg aus drei Teilburgen, Altdahn, Grafendahn und Tanstein. Alle drei Burgen wurden zwar nicht gleichzeitig, aber direkt nebeneinander auf dem Bergrücken errichtet und sind die größte Burgenanlange des Pfälzerwaldes.

Das Burgenmassiv ist kostenlos zu besichtigen während den Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, November bis März täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.
Zu den landschaftlichen Wahrzeichen der Pfalz gehört auch der Hinterweidenthaler Teufelstisch, ein 14 Meter hoher und an einen Tisch erinnernder Pilzfelsen.

Dieser wurde bereits mehrmals als Motiv auf Briefmarken abgebildet und ist Gegenstand einer örtlichen Sage. Die Sage der Entstehung erzählte der Pfälzer Mundart- und Heimatdichter Johann Marin Jäger alias „Fritz Claus“ (1853-1923) in einem Gedicht:
Sage vom Teufelstisch (Fritz Claus, Text nach de.wikipedia.org):
Im Kaltenbacher Tale ein Tisch von Felsen steht.
Dort saß der Teufel beim Mahle, Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde, durch nächt’ges Dunkel schnell
Hinauf die Bergeshalde, ein finsterer Gesell
Hell lodert in seinen Blicken, unheimlich wilde Hast
Nun will er sich erquicken, er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen, kein Tisch zum nächt’gen Mahl.
Vor Zorn seine Augen blitzen, hin über Berg und Tal.
Da – wie mit Blitzesschnelle, packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen, ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen, den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen des Morgens drunt im Tal !
Ein jeder sprach mit Grauen: „Dort hielt der Teufel Mahl!“
Nur Einer voller Zweifel die Andern hell verlacht:
„Ich geh“, spricht er, „zum Teufel zum Mahle dort heut Nacht!“
Man warnt ihn in der Runde, er lacht und geht. Vom Turm
Tönt laut die zwölfte Stunde –Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? – Was ist geschehen? Welch grässlicher Todesschrei!
Entsetzt die Lauscher stehen: „Mit dem dort ist’s vorbei!“
Der Keckste nimmer weilte vorm Dorfe länger draus;
Er schlug ein Kreuz und eilte Leis schauernd fort nach Haus.
Wir waren zur goldenen Stunde (kurz vor Sonnenuntergang) am Teufelstisch und haben dort einen teuflischen Sonnenuntergang erleben dürfen mit einem glühenden Himmel wie wir ihn bisher nur selten gesehen haben.

Etwa 5 Kilometer weiter südwestlich gelegen befindet sich der etwas kleinere und weniger bekannte Teufelstisch von Salzwoog.


Im Pfälzerwald gibt es insgesamt mehr als 20 solcher Pilzfelsen, diese sind allerdings alle wesentlich kleiner.
Der Teufelstisch Hinterweidenthal befindet sich oberhalb des Erlebnisparks Teufelstisch und man kann dort direkt auf dem Parkplatz des Parks parken. Von dort aus sind es ca. 300 Meter zu Fuss nach oben zum Teufelstisch.
Der Salzwooger Teufelstisch ist leider nicht ausgeschrieben. Von der Strasse L485 ist seine Spitze schon zwischen den Bäumen zu sehen und von dort aus sind wir in eine Seitenstrasse gefahren. Dort befindet sich auch ein großer Schotter(park)platz (N49.1600088 / E7.6984622) auf dem wir geparkt hatten. Direkt auf dem Schotterplatz folgt man dem Waldweg in östlicher Richtung bis zu einer T-Kreuzung und geht dort links. Ab der nächsten Kreuzung ist der Teufelstisch dann auch ausgeschildert.
Wer sich mal gerne ganz offiziell ein Lost Place oder ein Sonderwaffenlager der US-Army anschauen möchte für den könnte die Area One bei Fischbach interessant sein.

Die Area One oder auch Area 1 ist ein ehemaliges Sonderwaffenlager des Nordatlantikpakts (North Atlantic Treaty Organization / Nato) aus der Zeit des Kalten Krieges. 1991 wurden alle Sonderwaffen per Hubschrauber zur Airbase Ramstein abtransportiert. Das ehemalige Militärgelände ist zwischenzeitlich frei zugänglich, Fenster und Türen des ehemaligen Wachgebäudes wurden entfernt und man kann sich das Wachgebäude auch von innen ansehen.

Im Inneren ist allerdings, außer dem Gerippe eines alten Schaltpults und viel Graffiti nichts mehr zu sehen. Auf einem ca. 1,3 Kilometer langen Rundweg, der mit 13 Informationstafeln ausgestattet ist, kann man sich einen kleinen Überblick von der Anlage verschaffen. Von den noch 19 vorhandenen Bunkern sind die meisten verschlossen und vermietet, es gibt jedoch auch offene Bunker (Museumsbunker) wo man sich auch einen Eindruck davon machen kann wie es in einem Bunker aussieht. Wir fanden es interessant dies mal gesehen zu haben, müssen aber auch dazu sagen das es sich nicht lohnt dafür extra eine weite Anreise in Kauf zu nehmen. Wenn man in der Nähe ist und einen sowas interessiert oder man es mal gesehen haben will lohnt es sich, aber extra mehrere Stunden dafür zu fahren würden wir niemandem empfehlen.


Hier noch die Koordinaten für die Area One (N49.0673184 / E7.6669701). Über vorhandene Parkmöglichkeiten können wir leider keine Auskunft geben, da das Fahren auf dem geteerten Weg zur Area One mit Kraftfahrzeugen nicht gestattet ist sollte hier jeder selbst schauen wo er parken kann/darf.
Somit war es das von uns schon wieder für diese Woche und wir verabschieden uns bis nächsten Sonntag.
Viele liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche
Yvonne und Thorsten