Wer hat nicht auch diesen Traum einfach mal auszusteigen, alles hinter sich zu lassen, frei zu sein und die Welt zu entdecken?
Wenn man mit dem Gedanken spielt diesen Schritt zu wagen hört sich zunächst einmal alles einfach und leicht an, doch es gibt viel Hürden zu überwinden bis es soweit ist.
Als wir den Entschluss gefasst haben diesen Schritt zu wagen haben wir natürlich erst einmal den engsten Freunden und der Familie voller Freude und Stolz davon erzählt. Die Reaktionen darauf waren sehr unterschiedlich, einige waren davon begeistert und fanden es gut, andere wiederum fanden es schlecht und wollten uns davon abraten.
Den Satz den wir dabei am häufigsten gehört haben war: „wollt ihr all eure Sicherheiten im Leben aufgeben um frei zu sein?“
Über diesen Satz haben wir uns auch viele Gedanken gemacht, doch ganz ehrlich, was sind denn Sicherheiten im Leben? Eine Wohnung, ein Haus, ein fester Job, ein prall gefülltes Bankkonto? Für uns sind das alles keine Sicherheiten die man im Leben braucht. Wie oft wird jemand in seiner Wohnung gekündigt wegen Eigenbedarf oder ähnlichem, wie schnell verliert man heute einen Job wegen Personalabbau oder Vertriebsverlegung ins Ausland? Ein prall gefülltes Bankkonto mag vielleicht auf die ein oder andere Weise eine Sicherheit sein, doch das muss man erstmal haben.
Einige haben uns geraten mit dieser Reise zu warten bis wir in Rente sind. Klar hat das seinen Vorteil da man jeden Monat seine Rente auf das Konto überwiesen bekommt und nicht schauen muss wie man sonst über die Runden kommt, weil man dann mehr Zeit hat, usw. Aber wenn wir mal ehrlich sind, wieviele haben schon gesagt sie leben ihren Traum wenn sie in Rente sind und wieviele haben ihn dann tatsächlich gelebt? Wir wollten nicht in 30 oder 40 Jahren auf einer Parkbank sitzen und dann sagen, hätten wir es damals nur gemacht. Dann kam für uns auch noch der andere Punkt zur Überlegung, weil es ja vorher um Sicherheiten ging. Ist es denn überhaupt sicher ob wir in 30 Jahren noch eine Rente bekommen, können wir überhaupt mit 67 Jahren in Rente gehen oder ist bis dahin das Rentenalter mal wieder angehoben worden? Klar kann man darüber diskutieren und es gibt bestimmt auch in 30 oder 40 Jahren noch so etwas wie Rente oder ein ähnliches System, aber es ist eben auch keine Sicherheit.
Das alles könnte ein endlos langes Thema werden und voller Pro und Contra sein, doch es sollte hier nicht um die Rente oder ähnliches gehen, deswegen beenden wir das an dieser Stelle und kommen auf den Punkt wo es über uns geht.
Ganz wichtig: Wir wollen hier niemanden dazu ermutigen seinen Job zu kündigen oder ähnliches.
Wir sind Yvonne und Thorsten mit unseren 2 Boxern Kiara und Sam. Alle 4 sind wir sehr naturverbunden und verbringen möglichst viel Zeit an der frischen Luft.
Yvonne ist gelernte Arzthelferin und hat in diesem Beruf auch sehr gerne gearbeitet, doch ihr großer Traum war immer mit Tieren zu arbeiten und diesen Wunsch erfüllt sie sich aktuell durch ein Studium zur Tierpsychologin.
Thorsten, also ich, bin gelernter Nutzfahrzeug Mechaniker und habe lange Zeit als Berufskraftfahrer gearbeitet. Meine große Leidenschaft ist die Fotografie und die wurde immer mehr vom Hobby zum Beruf.
Doch wer einmal die „Fernfahrerromantik“ erlebt hat und davon infiziert wurde weiß wie es ist unterwegs zu sein, die Welt zu sehen und frei zu sein. Leider ist die Fernfahrerromatik nichtmehr das was es einmal war und es wird zunehmend durch Termindruck etc. schlimmer und freiheitsberaubender. Somit wurde die Idee geboren unseren eigenen „American/German Way Of Life“ zu leben. Und was passt da besser dazu als mit einem Wohnwagen-Gespann unterwegs zu sein, ohne Zeit- oder Termindruck, und dabei seine Leidenschaft zu leben und zu fotografieren.
Der Plan stand also schonmal in unseren Köpfen, nun ging es um die Umsetzung in die Realität. Die erste Ernüchterung kam dann nach dem Gespräch mit dem Einwohnermeldeamt.
Man kann sich nicht einfach so wie früher bei den Eltern oder Geschwistern anmelden, seit dem neuen Meldegesetz das am 01.November 2015 in Kraft trat muss man auch dort wohnen wo man gemeldet ist. Beim Einwohnermeldeamt riet man uns dazu uns abzumelden und dann „ohne festen Wohnsitz“ anzumelden um auf der rechtlich sicheren Seite zu sein. Das würde aber auf gut deutsch bedeuten wir wären Obdachlos. Dazu kann man ohne festen Wohnsitz in Deutschland auch nicht selbständig sein, man bekommt keine Post, usw.
Auf weiteres Nachfragen bei mehreren Behörden wurde uns gesagt, wenn wir uns ohne festen Wohnsitz anmelden, würde im Falle eines z.B.: Verkehrsverstoßes wo ein Bußgeld fällig wird ein Haftbefehl gegen uns ausgestellt werden da wir ja keine Meldeadresse in Deutschland hätten. Würden wir also geblitzt werden und müssten 15 Euro Strafe bezahlen würden wir per Haftbefehl gesucht werden……
So wirklich weiterhelfen konnte uns in dieser Situation also eigentlich niemand und wir bewegen uns in einer Art „Grauzone“ was das Meldegesetz betrifft. Um also auf der rechtlich sicheren Seite zu sein haben wir eine Meldeadresse in Deutschland an der wir uns in regelmässigen Abständen immer wieder für eine bestimmte Zeit lang aufhalten werden. Was bedeutet das wir teilweise unsere Reise unterbrechen müssen und quer durch Deutschland fahren müssen um kein Bußgeld zu riskieren.
Das sind die Information die wir 2017 bekommen haben, zwischenzeitlich hat sich viel geändert zum Thema Melden, anmelden, etc.
Aktuellere Infos dazu haben wir hier für euch:
Das Thema mit der Kranken- und Rentenversicherung war da schon deutlich einfacher und da wurden uns auch viele Tipps von unserer Versicherung genannt. Wir sind weiterhin freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung und zahlen unsere Beiträge abhängig von dem was wir monatliche Einahmen haben.
Alle weiteren behördlichen Gänge waren zwar sehr zeitintensiv, jedoch wurde uns überall sehr freundlich und hilfsbereit weitergeholfen.
Das Ausräumen unserer Wohnung und vor allem das Aussortieren war sehr stressig. Was sich über die Jahre alles ansammelt und vor allem was ist davon wichtig was man brauchen könnte, auf was kann man verzichten, was will man unbedingt mitnehmen und was passt alles in den Wohnwagen? Unser Platz von der Wohnung zum Wohnwagen ist 8x kleiner geworden, da waren viele Sachen dabei von denen wir uns trennen mussten. Es ist jedoch auch sehr erstaunlich zu sehen was man letzten Endes wirklich braucht, auf was man alles verzichten kann und vor allem wie leicht einem die Umstellung fällt wenn sich der Wohnraum dann plötzlich um das
8-fache verkleinert.
Der schwierigste Schritt der uns dann bevor stand war das Verabschieden von den Freunden und Nachbarn. Man macht sich da zuerst keine großen Gedanken darüber, doch wenn die Zeit der Abreise da ist und man sich dann von allen verabschieden muss fällt es einem schon sehr schwer.
Zum Schluss noch warum wir diese Seite erstellt haben und hier über unser erlebtes berichten.
Zum einen weil wir unser erlebtes für uns festhalten möchten.
Der Grund weshalb wir die Seite öffentlich betreiben ist, weil wir all unseren Freunden und all denen die wir kennen, möglichst viel von unserer Reise zeigen wollen und sie mit dieser Seite, auf eine gewisse Art und Weise, mit an der Reise teilhaben lassen können.
Und dann gibt es noch alle die, die wir noch nicht kennen. Ihr seid herzlichst eingeladen an unserer Reise teilzuhaben, wir hoffen euch möglichst viele interessante Beiträge zu zeigen und euch auch viele interessante Orte in Deutschland schmackhaft zu machen und euch Inspirationen für euren nächsten Urlaub oder Kurztrip zu geben. Auch hoffen wir darauf den Ein oder Anderen persönlich zu treffen und sich auszutauschen. Und für den ein oder anderen Geheimtip den man in Deutschland unbedingt gesehen haben muss, auch Abseits des großen Tourismus sind wir sehr dankbar.

Viele Liebe Grüße
Yvonne und Thorsten