Unterwasserfotos ohne Wasser!!!

So komisch wie sich diese Überschrift auch anhört, aber ja, wir haben wirklich Unterwasserfotos ohne Wasser gemacht. Und wie wir das gemacht haben erfahrt ihr hier in diesem Bericht. 

Aber fangen wir erstmal damit an wo wir sind und wie es uns hierher verschlagen hat. 

Die vergangen Wochen hatten wir uns ja schon das ein oder andere mal ein wenig geärgert, da wir in der Rhön, im Spessart und auch im Odenwald tolle Schluchten und Wasserfälle besucht hatten die aber leider nicht sehr spektakulär waren weil zu wenig Wasser vorhanden war. Wir waren an Wasserfällen an denen das Wasser nicht geflossen sondern nur getropft ist und an Schluchten in denen die Bäche eher Matschpfützen waren. Grund dafür war die lange Trockenzeit und Hitzewelle der vergangen Monate, dies hatte uns zwar einen traumhaft tollen Sommer gebracht mit Temperaturen und Sonnenstunden wie man es eher aus Urlaubsregionen anderer Länder kennt. Für den ein oder anderen Fotospot den wir besucht hatten war die lange Trockenzeit aber eher schlecht als gut. 

Wir wollen uns aber auch nicht über diesen Sommer beschweren und da wir versuchen immer das Beste aus jeder Situation zu machen, haben wir die Trockenheit und die langanhaltende Hitzewelle jetzt zu unserem Vorteil gemacht und sind in den Nationalpark Kellerwald-Edersee gefahren. 

Dort haben wir einen schönen Platz am Affolderner See gefunden. Als wir dort ankamen und Richtung See liefen erinnerte es uns schon ein klein wenig an die Nordsee. Zum einen ist dort, wenn man von dem Städtchen Affoldern Richtung See läuft, der Querdamm auf dem auch ein Fussweg und viele Bänke sind wie man es von einigen Nordseedämmen kennt. Und zum anderen ändert sich oft der Wasserstand am Affolderner See, da je nach Bedarf Wasser vom Hochspeicherbecken abgelassen oder wieder heraufgepumpt wird, was ein wenig an Ebbe und Flut an der Nordsee erinnert. Im Vergleich zu dem was wir aber in den darauffolgenden Tagen noch zu sehen bekamen war dies sehr unspektakulär da der Affolderner See auf den ersten Blick wie ein ganz normaler See wirkt.


Bevor wir aber zum eigentlichen Highlight dieser Woche kommen, noch ein paar interessante Sehenswürdigkeiten die wir im Nationalpark besucht und gesehen hatten.

Für Fahrradfahrer ist sicherlich der 26km lange Ederseebahn-Radweg sehr interessant. Der Radweg läuft auf der Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Wabern-Korbach und führt vom ehemaligen Bahnhof Buhlen bis nach Korbach. Entlang des Radwegs überquert man mehrere Viadukte, das größte davon ist das Selbacher Viadukt mit 28 Meter Höhe und 150 Meter Länge. 

Wer das Selbacher Viadukt sehen möchte jedoch nicht mit dem Fahrrad die Strecke abfahren möchte findet das Viadukt fast direkt an der B485 (N51.2386687 / E9.0631286).

Wenn man den Radweg bis nach Korbach gefahren ist, oder sowieso in Korbach ist, können wir auch gleich zu einen Besuch beim Georg-Viktor-Turm raten.

Geparkt hatten wir dafür an der Eisenberg Hütte (N51.2496139 / E8.8234491), von dort ist man in wenigen Minuten zu Fuss beim Turm. Während den Öffnungszeiten des Georg-Victor-Turms (Mai bis Oktober von 9 bis 18 Uhr) kann man ins innere des Turms und darin über Treppen bis ganz nach oben steigen.

Von ganz oben hat man einen herrlichen Ausblick.

Direkt neben dem Turm befindet sich die Burgruine Eisenberg, auf die man von der Aussichtsplattform auf der Spitze des Turmes auch einen super Blick hat. 


Ein schöner Tagesausflug ist die Banfe-Bucht, hier haben wir am Nationalparkplatz P4 Kirchweg in Bringhausen geparkt. Von dort aus führt ein schöner, ca. 4km langer Wanderweg an der Banfe entlang zum Edersee und über den Urwaldsteig wieder zurück zum Parkplatz.


Im Vorstaubecken von Nieder-Werbe ist 2014 eine weitere Touristen-Attraktion entstanden. Dort wurde eine Rekonstruktion des ehemaligen Kirchturms von Nieder-Werbe errichtet, da dieser mitsamt der Kirche 1912 abgerissen wurde, kurz darauf begannen dort die Bauarbeiten für das Vorstaubecken.


Deutschlands drittgrößte Talsperre, den Edersee, haben wir natürlich auch besucht und dort viele faszinierende Sachen gesehen und auch erlebt. 

Der Edersee selbst ist für Touristen und Anwohner ein Naherholungsgebiet und hat für die Region eine große ökologische und wirtschaftliche Bedeutung. Doch eigentlich dient der Stausee als „Reservetank“ für die Weser um die Weser-Schifffahrt aufrechtzuerhalten. Wegen der langen Trockenzeit floßen die vergangenen Wochen 23 Kubikmeter (ca. 150 volle Badewannen) pro Sekunde in Richtung Weser ab. Pro Tag sind das umgerechnet zwei Milliarden Liter Wasser. (Diese zahlen wurden von uns im Internet recherchieret / Quelle: hessenschau.de)

Wie dort zu sehen ist hat der Edersee gerade knapp 85% weniger Wasser als sonst dies bedeutet aber das versunkene Relikte von vor mehr als 100 Jahren aus dem Wasser auftauchen wie zum Beispiel das „Edersee-Atlantis“. Das kleine Dorf Berich welches etwa zwei Kilometer südwestlich des Schlosses Waldeck auf einer schmalen Anhöhe über der Eder lag wurde vor der Einflutung des Ederstausees gesprengt, die Gräber auf dem Friedhof wurden mit Betondecken versehen und die Dorfkirche wurde in den Jahren 1912 bis 1914 größtenteils abgetragen und in Neu-Berich wieder aufgebaut. 

Die Reste des Dorfes (Grundmauern und Kellergewölbe) liegen in der Tauchzone und können gut betaucht werden, aktuell kann man die Reste jedoch trockenen Fusses erreichen.


Sehr gut erhalten ist die Aseler Brücke, diese wurde 1914 erstmals vom gestauten Wasser der Eder überflutet. Zwischenzeitlich steht die Brücke unter Denkmalschutz und es wurden nur aus Sicherheitsgründen die alten Brückengeländer abgerissen. 

Es ist schon erstaunlich wenn man vor der Brücke steht und dann darüber nachdenkt das man bei normalem Wasserstand jetzt in etwa 10 Meter tiefe stehen würde. 

Aber nicht nur alte Gemäuer und Brücken kamen zum Vorschein sondern auch Klippen die sonst unter Wasser liegen und nicht, oder nur für Taucher, zu sehen sind. 

Auch dieses Bild bekommen bei normalem Wasserstand nur Taucher zu Gesicht, dass bestimmt aber nicht in dieser Pracht wie hier ohne Wasser.

Das erklärt jetzt ein wenig unsere Überschrift, so komisch es auch klingen mag Unterwasserfotos ohne Wasser zu machen, aber genau genommen haben wir Fotos gemacht von Spots die sonst unter Wasser liegen. 

Was uns auch sehr erstaunt hat ist mit welcher Farbenpracht der Grund des Edersees blüht wenn alles trocken ist.

So ein intensives und leuchtendes Grün haben wir während den letzten Wochen der Trockenzeit sehr selten gesehen. Diese Farbenpracht findet sich auch auf der Hammerbergspitze wieder, die haben wir von der Gegenüberliegenden Seite fotografiert. Von einer Stelle, direkt an einer Klippe, dort wo sonst bei vollem Wasserstand die Taucher unter Wasser sind standen wir mit der Kamera und haben den Sonnenuntergang genoßen. 

Es sieht schon fast aus als wäre dieses Bild in einem anderen Land entstanden und nicht in der Mitte Deutschlands. 


Zu guter letzt haben wir dann noch die Edertalsperre besucht. Die 400 m lange und 47 m hohe Edertalsperre wurde zwischen 1908 und 1914 erbaut. Im 2. Weltkrieg wurde in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 die Sperre schwer beschädigt, heute sieht man an den Stellen wo die Staumauer beschädigt wurde lediglich keine Abflussrohre mehr. 

Abends ist die Staumauer beleuchtet und präsentiert sich mit einem wechselnden Farbenspiel was sehr schön anzusehen ist, deswegen sollte man sich auch unbedingt mal Abends auf den Weg dorthin machen um sich dieses Schauspiel anzusehen.

Somit war es das von uns für diese Woche und wir verabschieden uns bis nächsten Sonntag. 

Wir wollen gerade versuchen unsere zeitlichen Abläufe etwas zu ändern, damit unser wöchentlicher Beitrag am Sonntag in Zukunft früher erscheint als bisher und wir nicht immer erst spät Abends den Beitrag veröffentlichen. 

Viele liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche 

Yvonne und Thorsten

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